In Deiner Sache
Es gibt in dem nicht regulierten, nicht standardisierten Markt des Coachings, der Bewusstseins- und Weisheitslehre oder spirituellen Alternativkultur, in dem auch ich mich bewusst bewege den Hang, bestimmte Begriffe, vor allem in den Sozialen Medien, zu ‚hypen‘.
Man hat dann den Eindruck als hätten alle zur selben Zeit das gleiche Buch gelesen und treten mit Erkenntnissen hervor, die alleine durch die Häufigkeit der Nennung zu vermeintlichen Tatsachen werden.
Das ist ähnlich wie bei der Astrologie, auch wenn in diesem Fall tatsächlich schlüssige, mathematische Modelle herangezogen werden können, die dann allerdings mehr oder weniger einheitlich interpretiert werden. Oft haben diese eine positive Grundtendenz oder beinhalten die Chance auf nachhaltige Veränderung oder Wendepunkte.
Leider werden einige dieser sinnvollen Begriffe und ihre Funktionalität inflationär genutzt und missbraucht. Die wahre etymologische Bedeutung geht in einem Meer von Spekulationen darüber unter, was denn nun eigentlich damit gemeint sein könnte. Oftmals weisen die Schöpfer derartiger Therme bedeutende Wissenslücken auf oder das Thema gehört ganz schlicht in ein ganz anderes Feld.
Oftmals geht es um das Feld der 'unendlichen Möglichkeiten', wo dann nur ein exklusiver, eingeweihter Personenkreis Zugriff hat oder dir, gegen einen Aufpreis, Einlass gewährt wird.
Aspekte die vielerorts dazu genutzt werden, falsche Vorstellungen und Hoffnungen zu suggerieren, um hieraus dann wieder Abhängigkeiten zu generieren.
Diese gehen zu deinen Lasten die du eigentlich loswerden möchtest.
Verstärkt werden diese Effekte indem Prä- und Suffix Varianten ‚gehypter Terme‘ geschickt genutzt werden, so dass eine gewisse Wissenschaftlichkeit suggeriert wird.
Diese ist meistens, schlicht und einfach, nicht gegeben.
Abgrenzend möchte ich anmerken, dass Wissen oder gar Weisheit nichts mit Alter oder Ausbildung zu tun haben müssen. Jeder hat eigene Erfahrungen und Zugänge, die er für sich in seiner Weise nutzt und gegebenenfalls durch ein Geschäftsmodell, vorzugsweise nachvollziehbar, umsetzt; das tue ich hier auch. Ich habe nur einen anderen Weg genommen; nicht mehr und nicht weniger.
Dennoch sollten die Angebote und die hinter ihnen stehenden theoretischen Konstrukte mindestens plausibel und konsistent sein.
Auch ich kann nicht immer zu 100% eine Evidenz garantieren, das kann niemand. Es ist nicht möglich, weil das Universum an sich von emergenter Natur ist und sich daher ständig selbst in Veränderung befindet.
Aber: Alles was uns vorgelegt wird, sollte zumindest nicht unseren Intellekt beleidigen und auf Nachfrage in einfacher Weise für den gesunden Menschenverstand nachvollziehbar sein.
Das geht ohne weiteres durch Imagination oder Metaphern. Wenn etwas wichtig ist, dann findet sich ein Weg.
Dies gilt ebenfalls auch für schulmedizinische Ansätze und Vorannahmen! Faktisch baut der gesamte Bereich auf schwachen Evidenzgraden (Wirkungsnachweisen) auf und widersetzt sich mit ansteigender Tendenz der kritischen Prüfung und somit einer einforderbaren Falsifizierbarkeit.
Es ist ein anderes Symptom unserer Zeit, um sich nachhaltig zu immunisieren und echten Fortschritt zu unterbinden. Genauso, wie die Tendenz retrospektiv durch Veränderung von Grenzwerten eine nachhaltige Dringlichkeit zu suggerieren und sich schlicht und einfach die Absatzmärkte zu erhalten.
Dies ist keine Generalkritik. Es ist vielmehr ein Hinweis auf das, was immer häufiger beobachtbar ist und die Aufforderung, nicht immer alles zu glauben, ab und zu einmal genauer hinzusehen und gelegentlich die Plausibilität zu hinterfragen.
Gleichzeitig ist es aber auch ein Teil meiner Zugangsvoraussetzungen, um eine Wissensallianz mit mir bilden zu können.
Du solltest w\Wissen w\Wollen.
Letztendlich, frei nach einem der größten Denker des letzten Jahrhunderts, raten wir immer nur solange bis uns einer das Gegenteil beweist.
Anders ausgedrückt ist es genau der Moment des Scheiterns und des Versagens, in dem wir in den Kontakt mit der Wirklichkeit kommen und diese tatsächlich berühren und eine Vision von dem erhalten können, was da noch ist.
Meistens verdrängen wir das, weil es unangenehm ist und zu keinem Ziel zu führen scheint, aber genau das Gegenteil ist der Fall.
Du hast ein wertvolles Glied deiner Wissens-Kette hinzugefügt.
Das ist das, um was es geht; funktionales Wissen und wie und vor allem warum es für dich interdisziplinär wirksam ist.
